Zum 10. Januar 1971

Sitzung des Zentralausschusses des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Addis Abeba (Äthiopien), der ohne Gegenstimmen das Programm zur Bekämpfung des Rassismus (Antirassismusprogramm) beschließt.

Das als Antirassismusprogramm richtete sich gegen alle Formen der Rassendiskriminierung, als deren schwerwiegendste der in sozialen, politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen »institutionalisierte Rassismus« angesehen wurde. Unter den Empfängern waren zehn Befreiungsbewegungen im südlichen Afrika, d.h. in Angola, Guinea-Bissau, Mosambik, Namibia, Südafrika und Zimbabwe, sowie fünf andere Bewegungen von rassisch Unterdrückten in den USA, in Lateinamerika, Asien und Australien und fünf Solidaritätsgruppen in Westeuropa.

Das Programm zur Bekämpfung des Rassismus war ein Höhepunkt in der Geschichte des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK). Diese umstrittenste und gleichzeitig prophetischste Aktion des ÖRK mobilisierte die ökumenische Bewegung und die Kirchen in aller Welt wie kein anderes Thema.

Literatur:

  • Baldwin Sjollema, Dem Rassismus widerstehen. Persönliche Erinnerungen an das ökumenische Engagement gegen Apartheid und Rassismus. Mit einem Vorwort von Margot Käßmann und einem Nachwort von Doris Peschke, Missionshilfe Verlag, Hamburg 2016 (Baldwin Sjollema war der erste Direktor des Programms)

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