22. September 1979

Roberto Saviano, italienischer Schriftsteller und Journalist, der sich in seinem literarischen Werk und in seinen Reportagen mit dem Phänomen der organisierten Wirtschaftskriminalität beschäftigt, *.

Im Jahr 2006 veröffentlichte Roberto Saviano die dokumentarische Studie „Gomorrha“, in der er detailliert die Praktiken des organisierten Verbrechens und dessen Vernetzung mit legalen Wirtschaftsstrukturen und mit der Politik beschreibt. Saviano beschäftigt sich insbesondere mit der Camorra-Hochburg Casal di Principe, einer Kleinstadt ca. 20 km nördlich von Neapel, die von dem Clan der Casalesi wirtschaftlich kontrolliert wird. Seitdem erhält er vom Innenministerium Personenschutz und lebt versteckt an wechselnden Orten, die er etwa alle zwei Tage verlassen muss.

Im April 2016, zehn Jahre nach Erscheinen der italienischen Originalausgabe, beschreibt Saviano sein schwieriges Leben unter Polizeischutz ausführlich in einem Vorwort zur Taschenbuchausgabe von „Gomorrha“. Er schließt mit den Worten: „In diesen zehn Jahren (…) habe ich jede Naivität verloren und jeden Glauben an eine gesellschaftliche Veränderung, aber ich hege immer noch eine fast dogmatische Hoffnung: die Hoffnung, dass das Erzählen einer Geschichte retten kann, was der Mensch noch an Menschlichem in sich trägt.“

(Quelle: Wikipedia)

Am 19. März 1994 wurde der Priester Joseph Diana in Casal di Principe vom Casalesi-Clan ermordet. An diesemTag traf Roberto Saviano die „Entscheidung, nämlich, auf welcher Seite ich stehen würde und dass Schweigen nicht infrage kommt“. (Roberto Saviano, Asaf Hanuka, I’M STILL ALIVE. Im Fadenkreuz der Mafia, Cross Cult 2023, S. 45)

 

  • Roberto Saviano, Asaf Hanuka, I’M STILL ALIVE. Im Fadenkreuz der Mafia, Cross Cult 2023

 


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