Basis der Reich-Gottes-Gottesdienste bzw. der Feier unserer Weltverbundenheit ist das Evangelium Jesu von der Gegenwart des Reiches Gottes: „Siehe, das Reich Gottes ist mitten unter euch.“ (Lukas 17,21)

Man versammelt sich zunächst im Kirchenschiff, um dann im Chorraum an dem für alle gedeckten Tisch Platz zu nehmen. Dieser Tisch symbolisiert die weltweite Verbundenheit mit allen Menschen dieser Erde. Alle brauchen Nahrung. Wenn wir erleben, wie wir miteinander essen und trinken können, was die Erde hervorbringt, erfahren wir uns in einen großen Zusammenhang hineingenommen.

So öffnet sich die Welt als Reich Gottes. Es geht eine Dimension auf, in der die Welt sich verwandelt, so, dass alle Menschen einen Platz in ihr haben, dass jeder Mensch das erhält, was er für ein Leben in Würde braucht, nicht weniger, aber auch nicht mehr, dass auch die Tiere ein Lebensrecht haben, dass die Grundelemente des Lebens allen Menschen heilig sind, dass wir nur gewaltfrei miteinander und mit unserer Mitwelt umgehen können. Wo immer diese Welt uns aufgeht und wir in sie eintreten, sind wir im Reich Gottes.

Weil wir es als etwas Heilvolles, Heiliges erfahren, feiern wir immer wieder unsere Zugehörigkeit zu ihm. Unser Dabeisein im Reich Gottes verändert Leben und Denken, es ist „mitten unter uns“ und entfaltet auch durch uns seine heilende und befreiende Kraft.