Wegwarte

Der Dichter Novalis machte die Suche nach der blauen Blume zum Sehnsuchtssymbol der Romantik. Wer die Verkörperung der Wunderblume im realen Leben finden will, der muss kein Wandervogel sein, aber genau hinsehen: Die kleinen lichtblauen Zungenblüten der am Wegesrand wachsenden WEGWARTE öffnen sich nur bei Sonne für ein paar Stunden, vor allem im Morgenlicht. Von Juni bis zum ersten Frost zeigt Cichorium intybus an Weg- und Straßenrändern ihre großen, leuchtend himmelblauen Blütenköpfe. Sie öffnen sich frühmorgens im Sonnenlicht und schließen sich bereits am frühen Nachmittag. Eher unansehnlich wirken dann die oft von Straßenstaub bedeckten, bis ein Meter hohen Pflanzengestalten mit ihren sperrig verästelten Stängeln. Aber am nächsten sonnigen Morgen entfaltet der Korbblütler aufs Neue seine prachtvollen Blütenstände. Die Wegwarte bietet Bienen, Schmetterlingen und anderen Tieren Nahrung. Auch für den Menschen ist sie nutzbar. Berühmt wurde sie als Kaffee-Ersatz, eine zu Beginn des 18. Jahrhunderts entdeckte Verwendung.


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