Waldmantel

Schützend wie ein Mantel hüllt der Gebüschsaum den Wald ein – und deshalb heißt er auch so: Der WALDMANTEL ist Bindeglied zwischen dem schattigen, kühlen und feuchten Wald und der offenen, Sonne und Wind ausgesetzten Flur. In dieser Übergangszone zwischen Wald und Offenland kommen auf kleinstem Raum mannigfaltige Lebensräume und deshalb auch viele Tier- und Pflanzenarten vor.

Vom Krautsaum bis ins Kronendach herrscht reges Leben. Verschiedene Wildbienen und Schmetterlinge laben sich an blühenden Kräutern und Sträuchern. Blatt-, Lauf- und Rüsselkäfer gehen auf Jagd oder fressen an Blättern. Spinnen weben hier ihre tödlichen Fallen. Insekten und Spinnentiere, die für Nahrungssuche und Eiablage verschiedene Lebensräume brauchen, nutzen den Waldmantel gleichzeitig als Nahrungs- und Brutplatz. Auch für Vögel ist der Tisch reich gedeckt: Sie fangen Insekten oder picken im Herbst an den vielen Früchten der Sträucher. Eidechsen und Blindschleichen finden hier einen sonnigen Platz, Deckung und Unterschlupf.

Für den Wald selbst und seine Bewohner hat der Waldmantel wichtige Schutzfunktionen. Er bremst den Wind ab und schützt damit die Bäume vor Windwurf. Zu starke Sonnenstrahlung, Lärm und Luftschadstoffe hält er zurück.

Alljährlich im Herbst setzt eine regelrechte „Wanderung“ zu den Waldsäumen ein. Nicht nur Igel oder Blindschleiche beziehen hier ihr Winterquartier, sondern auch viele Käferarten wechseln von benachbarten Äckern und Wiesen zum schützenden Waldrand, um hier zu überwintern.


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