Vogelbeere

Die VOGELBEERE, gemeinsprachlich häufiger die Eberesche oder der Vogelbeerbaum, leuchtet ganz besonders im herbstlichen Farbenspiel: Ihre großen Dolden mit korallenfarbenen Früchten zieren Gärten und Waldränder. Doch die Vogelbeere ist nicht nur schön. Sie ist auch ökologisch eine besonders wertvolle Baumart. Im Gegensatz zu Birke und Ahorn, die ihre Samen durch den Wind verbreiten lassen, hat sich die Vogelbeere auf die Verbreitung insbesondere durch Vögel spezialisiert. Farbsignale spielen für Vögel eine große Rolle. Deshalb lockt die Vogelbeere mit knalligen, orange-gelben Farben. So entsteht zwischen dem Baum und den Vögeln eine ökologische Beziehung zum gegenseitigen Nutzen. Die Vögel bekommen mit dem Fruchtfleisch Nahrung und verbreiten im Gegenzug die Samen der Eberesche, wie die Vogelbeere auch genannt wird.

Unter allen einheimischen Bäumen und Sträuchern lockt das Gewächs aus der Gattung der Mehlbeeren die höchste Anzahl an fruchtfressenden Vogelarten an: 63 verschiedene Vogelarten lädt sie mehr oder weniger häufig an ihren Tisch. Für eine Gruppe von Singvögeln spielt die farbenprächtige Baumart aber eine besonders wichtige Rolle in der Ernährung. Dies sind insbesondere die Drosselarten wie Amsel, Singdrossel und Wacholderdrossel. Diesem Umstand verdankt sie auch ihren volkstümlichen Namen „Drosselbeere“. Aber auch Rotkehlchen, Star und Mönchsgrasmücke fressen regelmäßig die nahrhaften Früchte. Als Wintergast ist der Seidenschwanz als Beerenfresser besonders auf ausreichend Ebereschen angewiesen.


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