Tongariro-Nationalpark

Der neuseeländische TONGARIRO-NATIONALPARK im Zentrum der Nordinsel hat eine besondere Geschichte: Als der Maori-Häuptling Te Heu Heu Tukino im Jahr 1887 erkannte, dass sein Land von Weißen besiedelt und die Natur gefährdet war, schenkte er im Namen seines Stammes am 23. September 1887 den Kern des heutigen Nationalparks, bestehend aus den Gipfeln des Tongariro, Ngauruhoe und Teilen des Ruapeh und dem Land dazwischen, der britischen Krone und den neuseeländischen Bürgern mit der Bedingung, dieses Gebiet zum Nationalpark zu machen. „He kura kainga e hokia; he kura tangata e kore e hokia“ – „Der Schatz der Natur überdauert alle Zeiten, die Werte der Menschen aber sind vergänglich.“ Mit diesen Worten des weisen Häuptlings entstand der erste Nationalpark Neuseelands.

Der Tongariro-Nationalpark ist der viertälteste Nationalpark weltweit. Im heutigen Umfang umfasst er eine Fläche von ungefähr 795,98 Quadratkilometern. Im Zentrum des Parks befinden sich drei aktive Vulkanberge: der Tongariro (1968 m), der Ngauruhoe (2291 m) und der Ruapehu (2797 m). Auf dem Gebiet des Nationalparks befinden sich mehrere Kultstätten der Maori, die die Vulkane als heilig verehren.

Im Januar 1991 hat die Unesco den Tongariro-Nationalpark zum Weltnaturerbe erklärt. Zwei Jahre später erfolge auch die Ernennung zum Unesco-Weltkulturerbe. Zur Begründung hieß es, der Tongariro-Nationalpark sei direkt und fühlbar mit Ereignissen, gelebten Traditionen, Ideen und Überzeugungen von globaler Bedeutung verbunden, repräsentativ für die Kultur der Ngati Tuwharetoa, anfällig gegenüber irreversiblen Veränderungen, ein Repräsentant der Interaktion menschlicher Werte und kultureller Ideen über verschiedene Epochen hinweg, ein Ort, an dem bedeutende geologische und geomorphische Prozesse stattfinden sowie außergewöhnlicher Schönheit der Natur und hervorragender natürlicher Phänomene und ein Ort, der Werte von herausragender Bedeutung aus wissenschaftlicher und natur- beziehungsweise denkmalschützerischer Sicht enthält.


RSS