Tintenfische

TINTENFISCHE gehören zu den faszinierendsten und vielseitigsten Geschöpfen der Erde. Sie haben ein einmaliges Repertoire an Überlebenstricks entwickelt. So können sie sich perfekt tarnen. Obwohl farbenblind, verschmelzen sie farblich, auch in den Augen ihrer Jäger, mit ihrem Hintergrund. Die Übereinstimmung ist in vielen Details erstaunlich perfekt, berichteten US-Forscher im Mai 2011 im Fachjournal „Proceedings of the National Academy of Sciences“. Sie hatten die Haut getarnter Tiere und deren Umgebung mit Hilfe einer neuen Bildgebungstechnik analysiert. Außerdem simulierten sie die Sehfähigkeit der Fische, Vögel und Meeressäuger, denen Tintenfische als Nahrung dienen. Tatsächlich sind die getarnten Kopffüßer für ihre Räuber kaum mehr zu erkennen. Noch ist jedoch unklar, wie den geschickten Tintenfischen die Tarnung ohne eigene Farbsicht gelingt.

Tintenfische können nicht nur die Farbe verändern, sondern sogar zwischen Transparenz oder dunkler Färbung wechseln – je nachdem, welche Bedingungen an der Grenze zur Tiefsee vorherrschen. Der Wechsel geschieht innerhalb von Sekunden, haben die amerikanischen Biologen Sarah Zylinski und Sönke Johnsen vor der Duke University in Durham/North Carolina beobachtet. Transparent sind die Tiere in diffuserem Licht nahezu unsichtbar. Doch in größeren Tiefen, wenn etwa Räuber mit Hilfe von Biolumineszenz selbst Licht produzieren, schützt sie eine schwarze oder dunkelrote Farbe besser vor der Entdeckung, berichteten die Forscher Ende 2011 im Fachblatt „Current Biology“.

Wenn sich ein Hai nähert, halten Tintenfische den Atem an und verharren bewegungslos am Boden. Sie erzeugen dann weniger elektrische Felder, die von Fressfeinden mit Elektrosensoren erspürt werden können, haben US-amerikanische Biologen herausgefunden. Eine Flucht wäre für die Tiere die riskanteste Reaktion auf einen nahenden Jäger.

Samstag, 1. Juni 2024: meteorologischer Sommeranfang auf der Nordhalbkugel der Erde


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