Thunfische

THUNFISCHE gehören zu den schnellsten und größten Raubfischen. Da sie weltweit auch zu den beliebtesten Speisefischen zählen, ist ihr Bestand extrem gefährdet. Der Name leitet sich vom altgriechischen thýnnos her, der wiederum auf das Verb thýno, „ich stürme/ich eile“ zurückgeht und sich auf die schnelle Bewegung der Fische bezieht, die beim Schwimmen ihren Rumpf kaum bewegen und Geschwindigkeiten von bis zu 70 Stundenkilometern erreichen können. Der große und schwere Raubfisch kommt in fast allen Meeren mit Ausnahme der polaren Gewässer vor. Die in Schwärmen lebenden Tiere unternehmen weite Wanderungen über die Ozeane. Seit den 1950er Jahren hat sich die Fangmenge von Thunfischen verzwölffacht. Nun werden sie stark überfischt. Sieben der acht Thunfischarten gelten als gefährdet. Der Rote Thun ist stark gefährdet, der Südliche Blauflossen-Thunfisch ist sogar vom Aussterben bedroht.

Durch die Weltmeere schwimmt kein prächtigerer Fisch als der Rote Thun (Thunnus thynnus), auch Großer Thun, Nordatlantischer Thun oder Nördlicher Blauflossen-Thunfisch genannt. Er wird mehr als dreieinhalb Meter lang, wiegt an die 700 Kilogramm und kann 30 Jahre alt werden. Dank seiner exquisiten Stromlinienform schießt er mit bis zu 40 Stundenkilometern durchs Wasser und kann fast einen Kilometer tief tauchen. Im Gegensatz zu den meisten anderen Fischen hat er einen Warmblüterkreislauf und durchstreift die Meere von der Arktis bis in die Tropen. Früher wanderten die Großen Thunfische zu Millionen durch Atlantik und Mittelmeer. Ihr Fleisch war für die Menschen so wichtig, dass sie sein Bild an Höhlenwände malten und auf Münzen prägten. Heute ist der Rote Thun massiv überfischt und steht auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten der Weltnaturschutzorganisation (IUCN). 85 Prozent des im Mittelmeer gefangenen Thunfisches wird nach Japan exportiert und dort häufig zu Sushi verarbeitet. Nach neueren wissenschaftlichen Studien gibt es heute im Mittelmeer und im Ostatlantik nur noch etwa sechs Prozent der ursprünglich vorhandenen Bestände. Der Filmemacher Mark S. Hall behandelt die Überfischung des Blauflossenthunfisches in dem 2011 produzierten Dokumentarfilm „Sushi – The Global Catch“.

2. Mai: Welttag des Thunfischs


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