Serengeti

Die SERENGETI ist eine baumarme Savanne, die sich vom Norden Tansanias, östlich des Victoriasees, bis in den Süden Kenias erstreckt und eine Fläche von etwa 30.000 Quadratkilometern bedeckt. Das Wort Serengeti ist vom Begriff „Siringitu“ abgeleitet, der aus der Massai-Sprache stammt und „endloses Land“ bzw. „endlose Ebene“ bedeutet.

Als 1958 Bernhard Grzimek, damals Zoodirektor in Frankfurt am Main, und sein Sohn Michael nach Tansania kamen, waren sie überwältigt von der Schönheit dieser baumarmen Savanne. Ihr am 25. Juni 1959 während der Filmfestspiele in Berlin uraufgeführter Film „Serengeti darf nicht sterben“ mit dem dringlichen Appell, sie zu bewahren, machte die Serengeti weltweit zu einem Symbol für den Naturschutz. Die berühmte Tierdokumentation war wohl maßgeblicher Grund dafür, dass das komplette Ökosystem im Norden Tansanias unter Schutz gestellt wurde. Damalige Pläne, die Fläche des Parks mehr als zu halbieren, wurden nach dem Erfolg des Films aufgegeben. Dem Nomadenvolk der Maasai wurde bei der Gründung der Zugang zum Nationalpark verwehrt. Ihre Rinderzucht vertrage sich nicht mit dem Schutz der wilden Natur, hieß es zur Begründung.

Der Serengeti-Nationalpark in Tansania ist der Inbegriff afrikanischer Savanne und eine echte Ikone des Naturschutzes. Er ist eines der letzten intakten Wildnisgebiete mit einer völlig intakten Natur. Dort leben noch die typischen afrikanischen Großtiere wie Löwen, Leoparden, Büffel und Elefanten. Diese Artenvielfalt war früher in vielen Regionen Afrikas zu finden, bevor der Mensch den Kontinent in großem Stil verändert hat. Daher ist die Serengeti auch ein Fenster in die Vergangenheit. Zudem ist das Gebiet Schauplatz der größten Huftierwanderung der Erde. Jahr für Jahr wandern mit dem Wechsel der Regen- und Trockenzeiten Hunderttausende Weißbartgnus, Steppenzebras und Antilopen von der Serengeti in die angrenzende Masai Mara in Kenia. Ihnen folgen Löwen, Hyänen und Schakale. Seit Jahrmillionen. Sie folgen den Regenfällen, die frisches Gras wachsen lassen. Die riesigen Herden halten das Gras in den Ebenen kurz und düngen sie mit Tonnen von Kot.

Der Serengeti-Nationalpark, der mit seinen 14.763 Quadratkilometern zu den größten und sicherlich auch den bekanntesten Nationalparks der Welt gehört, ist seit 1981 Teil des Weltnaturerbes der Unesco.


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