Schneeglöckchen – weißes Gold

Als eine der ersten Pflanzen schiebt das SCHNEEGLÖCKCHEN mutig seine Blätter durch die letzte frostige Schneedecke. Auch wenn das noch nicht das Ende des Winters bedeutet, so stimmen doch die zarten und eleganten Blüten Gartenfreunde auf den Vorfrühling ein. Auch für Insekten ist es eine wertvolle Nahrungsquelle.

Indes: es ist nicht leicht, sich als kleines Schneeglöckchen durch eine dicke Decke aus gefrorenem Wasser zu schieben. Das Zwiebelgewächs hilft sich dabei mit einem Trick: Es produziert sogenannte Biowärme. Die Triebe erwärmen sich auf acht bis zehn Grad. Das reicht, um (leichten) Schnee drumherum schmelzen zu lassen. Der Lohn für den Energieaufwand: Sie sind eine der ersten Blütenpflanzen am „Befruchtermarkt“.

Milchblume, Hübsches Februar-Mädchen, Lichtmess-Glöckchen, Marienkerzen, Weißglatze, Schnee-Durchstecher, Weiße Jungfrau – es gibt viele liebevolle Namen, die die Menschen dem Frühlingsboten verpasst haben. Das Schneeglöckchen gehört zu den Amaryllisgewächsen. Der botanische Name Galanthus wird von den griechischen Wörtern „gála“ für Milch und „ánthos“ für Blüte abgeleitet. Ihr grüner Fleck ist ein sogenanntes Saftmal, das den Insekten zur Orientierung dient.

(Simone Augustin und Gerhard Lauchs in: Nürnberger Nachrichten vom 5./6. Februar 2011)


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