Rotbuche – „Mutter des Waldes“

Die ROTBUCHE (Fagus sylvatica) ist ein in weiten Teilen Europas heimischer Laubbaum aus der Gattung der Buchen. In der Umgangssprache wird sie gewöhnlich als Buche bezeichnet. Da die Rotbuche die einzige in Mitteleuropa heimische Buchenart ist, wird der Zusatz zur Artbezeichnung meist weggelassen. Der Namensteil „Rot“ bezieht sich auf die leicht rötliche Färbung des Holzes.

Die Rotbuche bildet reichhaltig Laub: Im Jahresdurchschnitt wirft sie 900 Gramm je Quadratmeter Waldboden ab, das sind rund neun Tonnen je Hektar Buchenwald. Unter günstigen Umständen bildet sich so durch Regenwürmer, Pilze und andere Zersetzer am Erdboden viel Humus – nicht umsonst wird die Rotbuche deshalb die „Mutter des Waldes“ genannt. Eine große Buche bildet etwa fünf Kilogramm Sauerstoff pro Tag, bindet sechs Kilogramm Kohlendioxid und erneuert 20 Kubikmeter Luft. Eine etwa 80-jährige Buche verdunstet über ihre 800.000 Blätter an einem Tag mehrere hundert Liter Wasser. Der bis zu 40 Meter hohe Baum kann ein Alter von etwa 300 Jahren erreichen. Die Rotbuche bietet einen Lebensraum für mehrere Tausend Arten, darunter Käfer und Larven oder Spechte.

Mit einem Anteil von rund 16 Prozent ist die Rotbuche der häufigste Laubbaum in den Wäldern Deutschlands. Ohne Eingriffe des Menschen würden Buchenwälder etwa zwei Drittel der Landfläche Deutschlands bedecken, heute stehen sie nur noch auf sieben Prozent ihres ursprünglichen Areals (Deutschland liegt im Zentrum ihrer natürlichen Verbreitung).


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