Plattentektonik

Die markanten Umrisse der Kontinente im Blaugrün des Wassers – sie prägen das Bild unseres Planeten. Doch die Erde sah keineswegs immer so aus: Einst existierte nur eine zusammenhängende riesige Landfläche, der Urkontinent Pangaea. Vor Hunderten Millionen Jahren zerbarst er, und aus seinen Hauptbruchstücken Gondwana und Laurasia entstanden die aktuellen Kontinente. Damit ist der Prozess indes noch nicht abgeschlossen: Auch die heutigen Kontinente bewegen sich noch, mit 20 bis 80 Millimetern jedes Jahr. Ein ruckartiger Abbau von Spannungen, die sich durch Reibungen von Erdplatten aneinander oder durch das Abtauchen der einen Platte unter eine andere ergeben können, verursachen Erdbeben unterschiedlicher Intensität, wobei der deutlich größte Anteil aufgezeichneter Erdbeben zu schwach ist, um von Menschen wahrgenommen zu werden. (Die Erdoberfläche ist im Übrigen nie absolut ruhig, sondern ständig in leichter Bewegung. Dieses für Menschen nicht spürbare „seismische Rauschen“ wird durch natürliche Ursachen wie Meereswellen und Wind verursacht, aber auch durch menschliche Quellen wie Verkehr, Bauarbeiten und Industrie.)

Wie das Wissenschaftsmagazin „Science“ berichtete, hätten Gesteinsproben in Südafrika und Australien klare Nachweise dafür erbracht, dass vor 3,47 Milliarden Jahren ein ungeheuer großer Meteorit von 20 Kilometer Durchmesser die junge Erde verwüstet, gigantische Flutwellen erzeugt, möglicherweise aber auch jene Spalten gerissen hat, die die Erdkruste in tektonische Platten zerlegt hat. So wurde die Wanderung der Erdplatten möglich, die vor drei bis 2,5 Milliarden Jahren begann, wie jüngst durch Gesteinsproben nachgewiesen wurde. Eine 2016 im Fachblatt „Science“ veröffentlichte US-Studie liefert deutliche Belege dafür, dass die PLATTENTEKTONIK vor etwa drei Milliarden Jahren einsetzte. 2017 berichteten US-Forscher im Fachblatt „Science“ nach Messungen an Schiefergestein, dass die Plattentektonik bereits vor 3,5 Milliarden Jahren in Gang war. Der Beginn der Plattentektonik ist ein wichtiges Datum, um die Entwicklung der Erde zu rekonstruieren.

Die Plattentektonik war vermutlich die Grundvoraussetzung für die Aufrechterhaltung eines geeigneten Lebensraums für höhere Lebewesen, und zwar vor allem durch die Bildung und Stabilisierung eines Magnetfeldes, ohne das die Erde der kosmischen Strahlung schutzlos ausgeliefert wäre.


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