Pflanzen

Die Tiere nutzen Rohstoffe und Energiereserven, die von PFLANZEN erzeugt werden. Die Pflanzen nutzen zur Befriedigung ihrer Bedürfnisse die Sonne. Die Tiere sind von den Pflanzen, die Pflanzen von der Sonne abhängig.

Aus dieser Beobachtung leitet sich eine neue Einschätzung des Pflanzenreichs und seiner Rolle in der Biosphäre ab: Das Pflanzenreich nimmt eine Mittlerrolle zwischen Sonne und Tierreich ein, das heißt, Pflanzen oder besser gesagt ihre einzigartigen Zellorganellen, die Chloroplasten, in denen die Fotosynthese stattfindet, bilden das Bindeglied zwischen der organischen Welt (also all dem, was wir Leben nennen) und dem Energiezentrum unseres Sonnensystem. Pflanzen spielen für das Leben auf unserem Planeten eine fundamentale Rolle. Tiere nicht.

Stefano Mancuso, Alessandra Viola, Die Intelligenz der Pflanzen. Aus dem Italienischen von Christine Ammann, Verlag Antje Kunstmann, München 2015, S. 149f. und S. 33

Weltweit gibt es über 380.000 Pflanzenarten. Wir essen und trinken sie. Sie heizen, kühlen und beleuchten unsere Welt. Ohne sie gäbe es kein Leben auf, in und um die Erde. Die Welternährungsorganisation FAO schätzt, dass Pflanzen 80 Prozent der Nahrung ausmachen und gleichzeitig 98 Prozent des Sauerstoffs produzieren, den wir atmen.

Laut einer am 5. August 2020 im Fachblatt „Nature“ veröffentlichten Studie verfügt die Pazifikinsel Neuguinea mit 13.634 Pflanzenarten über die reichste Inselflora der Welt. 68 Prozent der Pflanzen sind endemisch, das heißt sie kommen nur auf dieser Insel vor.

Eine noch junge Wissenschaft beschäftigt sich mit Zoopharmakognosie, das heißt mit „Verhaltensweisen, bei denen Tiere Selbstmedikation durch die Einnahme von Pflanzen, Böden oder Insekten betreiben“. Sie kennt immer mehr Beispiele für Tiere, die sich mit Pflanzen selbst heilen.

Die Floristisch-soziologische Arbeitsgemeinschaft ruft seit 2019 eine Pflanzengesellschaft des Jahres aus. Damit sollen nicht nur Einzelarten, sondern ganze Lebensgemeinschaften in das öffentliche Interesse gerückt werden. Ziel ist es, politische und administrative Entscheidungs- und Umsetzungsprozesse zur Erhaltung der Vielfalt von Ökosystemen und Pflanzengesellschaften in Deutschlands gezielt zu unterstützten. Pflanzengesellschaft des Jahres 2024 ist die Vegetation der artenreichen Feuchtwiesen (Calthion palustris).

Mit der Heilpflanze des Jahres möchte der Verein zur Förderung der naturgemäßen Heilweise nach Theophrastus Bombastus von Hohenheim, genannt Paracelsus e.V. (NHV Theophrastus) seit 2003 die Bekanntheit gesundheitsfördernder und heilender Pflanzen fördern. Vorgestellt wird sie jedes Jahr auf dem Heilkräuter-Fachsymposium des „Sächsischen Landeskuratoriums Ländlicher Raum“. Heilpflanze des Jahres 2024 ist der Schwarze Holunder.

Seit 1999 kürt der interdisziplinäre Studienkreis Entwicklungsgeschichte der Arzneipflanzen am Institut für Geschichte der Medizin der Universität Würzburg die Arzneipflanze des Jahres. Arzneipflanze des Jahres 2024 ist die Blutwurz.

12. Mai: Internationaler Tag der Pflanzengesundheit


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