Nationalpark Hunsrück-Hochwald

Am 23. Mai 2015 wurde der 16. Deutsche NATIONALPARK HUNSRÜCK-HOCHWALD offiziell eröffnet. Dieser zurzeit jüngste Nationalpark Deutschlands umfasst 10.120 Hektar im Bereich der westlichen Höhenlagen des Hunsrücks, genauer dem Idarwald und dem Schwarzwälder Hochwald, der meist nur als Hochwald bezeichnet wird. Das Gebiet, das in Rheinland-Pfalz und im Saarland liegt, ist vor allem wegen seiner herausragenden Lebensräume ausgewählt worden, darunter ausgedehnte Buchen- und Eichenwälder, Hangmoore und Felsformationen.

Das Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit fördert Maßnahmen zur Erhaltung und Entwicklung von Hotspots der biologischen Vielfalt in Deutschland im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt vom 26. Januar 2011. „Hotspots der biologischen Vielfalt“ sind Regionen mit einer besonders hohen Dichte und Vielfalt charakteristischer Arten, Populationen und Lebensräume. Das Bundesamt für Naturschutz hat in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium und den Ländern bundesweit 30 dieser Hotspots identifiziert. Im Rahmen der Beschreibung des Hotspots 13. Saar-Ruwer-Hunsrück, Hoch- und Idarwald und Oberes Nahebergland beschreibt das Bundesamt den Hoch- und Idarwald wie folgt:

Die Höhenrücken des Hoch- und Idarwalds sind reich strukturiert und fast vollständig bewaldet. Die störungsarmen großflächig zusammenhängenden und altholzreichen Buchenwälder und Fichtenforste sind sehr bedeutende Lebensräume für Arten mit großen Raumansprüchen wie die Wildkatze, Rotwild und für Altholzbewohner, z. B. Schwarzspecht, Rauhfußkauz und Bechsteinfledermaus. Vielfältige Standorte und Biotopkomplexe aus Borstgrasrasen, Nass-, Feucht- und Bergmähwiesen, eng verbunden mit den Waldlebensräumen beherbergen eine außergewöhnliche Artenvielfalt (z. B. der Tagfalter). Charakteristisch sind die zahlreichen Brüche und Hangmoore, die sich an flächigen Quellaustritten der Unterhänge entwickelt haben. Lichte Birkenmoorwälder, Erlenbruchwälder, Flachmoore und Übergangsmoore bilden hier reich strukturierte und abwechslungsreiche Biotopkomplexe mit kleinen Moortümpeln und anderen Offenlandbiotopen sowie Waldlebensräumen. Die Vorberge von Hoch- und Idarwald mit der Oberen Nahe zeichnen sich durch eine herausragende Standort-, Struktur- und Artenvielfalt aus. Zahlreiche naturnahe Mittelgebirgsbäche mit Ursprung im Hoch- und Idarwald fließen zur Oberen Nahe. Fast senkrechte Felswände und -klippen säumen die steilen Hänge der stark gewundenen und tief eingeschnittenen Durchbruchstäler. Sonnenexponierte Talhänge tragen lichte und felsige Eichen- und Eichen-Hainbuchen-Trockenwälder, schattige Hänge Schlucht- und Hangmischwälder. Die vielfältigen Laubwaldgesellschaften sind eng verzahnt mit kleinflächigen mageren Halbtrocken- und Trockenrasen, Borstgrasrasen mageren Wiesen und Weiden, trockenwarmen Felsen, Gesteinshalden und Trockengebüschen. Hier leben viele in Rheinland-Pfalz und dem Saarland vom Aussterben bedrohte oder stark gefährdete Arten, in den Niederwäldern z. B. das Haselhuhn.


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