Muße

Mit MUSSE bezeichnet man die Zeit, die eine Person nach eigenem Wunsch nutzen kann. Nicht alle Freizeit ist gleichzeitig auch Muße, da viele Freizeitaktivitäten indirekt von Fremdinteressen bestimmt werden. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes (althochdeutsch „muoza“, mittelhochdeutsch „muoze“) war „Gelegenheit“, „Möglichkeit“. (Quelle: Wikipedia)

Der Mensch, der nicht mehr ruht bzw. ruhen kann, verliert den Zugang zum Geheimnis und zur Weite seines Lebens. Die Zeit der Ruhe, der Muße, des Innehaltens ist deshalb nicht verlorene, sondern gewonnene Zeit. Im Abstand von Leistung gewinnen wir jene unverzichtbare Ressource, die wir uns nicht erarbeiten, sondern nur schenken lassen können und die offensichtlich nur der ruhigen Seele beschert wird.
„Gedenke des Sabbats“ (Exodus 20,8), so heißt die dritte von den zehn Weisungen der jüdisch christlichen Tradition. Das Christentum hat daraus ein Gebot gemacht: „du sollst den Feiertag heiligen“. Aber indem aus einem Angebot ein Gebot wurde, ist die Grundidee des Sabbats entstellt worden. Denn es geht bei dieser Weisung nicht darum, dass der Mensch am Sabbat oder am Sonntag etwas tun soll – die Sonntagspflicht erfüllen –, sondern dass er etwas lassen soll oder darf. Dorothee Sölle hat Exodus 20,8 für unsere Zeit mit „du sollst dich unterbrechen“ genial übersetzt. (Quelle: Homepage der „Akademie der Muße“)

„Ich definiere Muße als eine nicht determinierte, nicht verplante Zeit, die man im Hier und Jetzt verbringt – und das kann, muss aber nicht faulenzend sein. Es kann aber auch Zeit sein, die man mit Dingen verbringt, ganz bewusst, die einem gerade in diesem Moment Spaß machen. Die Lust oder das Bedürfnis darauf muss in dem Moment entstehen, es sollte nicht vorher geplant sein. Muße ist für mich einfach mal Innehalten. Im Altertum nannte es Horaz die Zeit, die fern von Geschäften ist. Ich muss in der Lage sein, wirklich einmal nur den Augenblick zu spüren. Kostbar ist nur die Zeit, die nicht schon verplant ist – denn die steht mir frei zur Verfügung.“ (Aus einem Gespräch mit Couch und Autor Nikolaus Birkl)

Wissenschaftler der Universität Freiburg erforschen die gesellschaftliche Bedeutung von Muße. Ziel ist, das Thema wissenschaftlich zu beleuchten und die Öffentlichkeit zu informieren. Hierfür soll in Baden-Baden ein Museum (mit dem Namen „Mußeum“) entstehen, das sich der Muße widmet.


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