Lebensraum Watt

Das WATTENMEER der Nordsee ist eines der größten küstennahen und gezeitenabhängigen Feuchtgebiete der Erde. Es ist weitgehend in seinem ursprünglichen Zustand erhalten. Das Ökosystem Wattenmeer umfasst verschiedene Lebensräume. Zwei Drittel des gesamten Wattenmeeres nimmt das eigentliche Watt ein, das im Wechsel von Ebbe und Flut trockenfällt und wieder überflutet wird. Aber auch Salzwiesen, Dünen, Strände und weitere Lebensraumtypen sind Teile des Mosaiks, das die einzigartige Vielfalt des Wattenmeeres prägt. Das Wattenmeer der Nordsee ist das vogelreichste Gebiet Europas und mit seinen rund 10.000 Tierarten, Pflanzen und Kleinstlebewesen Deutschlands bedeutendster Naturraum. Kein anderes Gebiet der Erde hat eine größere zusammenhängende Sand- und Schlickfläche. Es gilt als Drehscheibe für Zugvögel im Ostatlantik: Jedes Jahr rasten hier zehn bis zwölf Millionen Zugvögel und machen einen Zwischenstopp auf dem Weg von Südafrika nach Nordsibirien und Kanada. Damit gehört das Wattenmeer zu den bedeutendsten Rastgebieten für Zugvögel in Europa. Brutvögel sind an der Nordseeküste ebenso zu finden wie Wattwürmer, Kegelrobben und Schweinswale. Die Möglichkeit, dieses Gebiet bei Ebbe zu Fuß zu durchwaten, hat dem Wattenmeer seinen Namen gegeben.

Am 26. Juni 2009 erhielten die Nationalparks Niedersächsisches und Schleswig-Holsteinisches Wattenmeer sowie das niederländische Wattenmeer-Schutzgebiet den Titel „Weltnaturerbe Wattenmeer“. Im Jahr 2011 kam der Nationalpark Hamburgisches Wattenmeer hinzu. Im Jahr 2014 hat die Unesco das Weltnaturerbe Wattenmeer erweitert. Nun gehören auch der dänische Teil des Wattenmeers und zusätzliche niedersächsische Offshore-Gebiete dazu. Das grenzüberschreitende Wattenmeer erstreckt sich auf 11.500 Quadratkilometern. Das Areal gilt als weltweit größtes zusammenhängendes Watt-Inselgebiet.

Salzreiches Wattenmeer war Gewässertyp des Jahres 2015

Miesmuscheln gelten als Minikläranlagen der Wattenmeere. Die Tiere, die sich meist in riesigen Muschelbänken mit Zehntausenden Individuen zusammentun, filtern in ihrem Leben bis zu 1,7 Millionen Liter Meerwasser und sind damit extrem wichtig für das Ökosystem. Pro Stunde pumpt sie bis zu drei Liter Wasser durch ihre Kiemen und reinigt es so von pflanzlichem und tierischem Plankton, das sie verspeist.

 


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