Kraniche

Laute trompetenartige Rufe, ein V-förmiger Formationsflug und eindrucksvolle Tänze – KRANICHE sind dem Menschen vertraut und gelten in vielen Kulturen als fliegende Frühlingsboten und Glückssymbole. Sie ziehen in Höhen von bis zu 2000 Meter, in vielen Mythen gelten sie deshalb als Himmelsboten. Fünfzehn Kranicharten gibt es weltweit, darunter den in Europa brütenden Graukranich.

Aus Spanien und Frankreich kommend, überqueren immer neue Kranichverbände auf ihrer Reise in die Brutreviere Deutschland, insgesamt ungefähr 300.000 Tiere. Überflogen wird ein rund 150 Kilometer breiter Korridor, ausgehend von den Rastplätzen vor allem in der spanischen Region Extremadura, über Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen bis nach Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern. In der Region Rügen und nördlich von Berlin befinden sich die wichtigsten Zwischenrastplätze auf dem Weg in die Brutgebiete in Skandinavien und dem Baltikum. Nur ein kleiner Teil der Kraniche brütet in Deutschland. Hauptbrutgebiete in Deutschland sind Mecklenburg-Vorpommern und Brandenburg. Mit rund 4500 Brutpaaren zieht etwa die Hälfte aller Kraniche in Deutschland ihre Jungen zwischen der Mecklenburgischen Seenplatte und der Ostseeküste auf. Seinen Höhepunkt erreicht der Frühjahrszug der Kraniche in Normaljahren in der zweiten Märzhälfte. Der Frühlingszug geht viel schneller vonstatten als der Herbstzug, denn die Vögel wollen möglichst schnell zurück in ihre Brutgebiete. Im Herbst verweilen sie deutlich länger an den Rastplätzen.

Insgesamt 15 Kranicharten gibt es weltweit. Die einzige in Europa vorkommende Art ist der Graue Kranich (Grus Grus). Der ist mit seiner Größe von bis zu 1,30 Meter der größte Vogel Deutschlands. Ihre Flügel spannen sich über mehr als zwei Meter. Kraniche gehören zu den besten Langstreckenfliegern der Welt. Spitzenwerte von bis zu 65 Stundenkilometer und eine maximale Reisehöhe von bis zu 4.000 m erreichen die Vögel auf ihren Reisen zwischen ihren Saisonquartieren in Nord- und Südeuropa. Sie können an einem Tag weit über 1.000 Kilometer ohne Rast zurücklegen, fliegen aber meist nur wenige 100 Kilometer pro Tag. Im Flug ist der Kranich an seinem langen, gerade vorgestreckten Hals zu erkennen, und die Beine sind so lang, dass sie den Schwanz beim Fliegen deutlich überragen.

Mehr zum Thema Kraniche finden Sie hier und hier.


RSS