Koboldmaki

Der KOBOLDMAKI, der kleinste Primat der Welt, hat nicht nur ein extrem sensibles Gehör. Er kann auch in außerordentlich hohen Frequenzen kommunizieren. Der im Regenwald Südostasiens lebende Philippinen-Koboldmaki verständigt sich mit extrem hohen Ultraschalllauten. Seine Rufe erreichen Frequenzen von mehr als 70 Kilohertz – das ist weit oberhalb der menschlichen Hörgrenze, die bei rund 20 Kilohertz liegt. Hören kann der etwa rattengroße Primat sogar noch Töne bis zu 91 Kilohertz. Diese Werte seien unter den höchsten, die jemals bei einem Landtier gemessen wurden und ein extremes Beispiel für Ultraschall-Kommunikation, berichteten US-amerikanische Forscher im Jahr 2012 im Fachmagazin „Biology Letters“. Nur sehr wenige Säugetiere können reine Ultraschallsignale senden und empfangen, darunter Wale, Katzen sowie ein paar Fledermäuse und Nagetiere. So können nur wenige ihrer Feinde zuhören, wenn sich die Makis verständigen. Unter den Primaten gebe es zwar einige, deren Rufe neben hörbaren Frequenzen auch einen Ultraschallanteil enthalten. Eine reine Ultraschall-Kommunikation habe man aber zuvor bei einem Primaten noch nicht gefunden. Der Philippinen-Koboldmaki sei damit bisher einzigartig unter den Primaten.


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