Jaguar

Sein Name steht in der Sprache der indigenen Völker Südamerikas für „der, der im Fliegen jagt“ oder „der, der seine Beute mit einem einzigen Biss tötet“. Der JAGUAR ist nach dem Tiger und dem Löwen die drittgrößte Katze und größte Raubkatze Amerikas. Dieses Raubtier sieht dem Leoparden ähnlich, der in Afrika und Asien lebt. Im Vergleich mit ihm hat er allerdings einen massiveren Körperbau, ist wesentlich schwerer und wirkt in seiner Erscheinung sehr „kompakt“ und kraftvoll. Besonders charakteristisch sind die muskulösen Beine, die etwas kürzer als beim Leoparden sind, der breitere und rundere Kopf der Großkatze und die extrem kräftigen Kieferknochen und die äußerst starke Kiefermuskulatur. Der Schädel ist sehr robust.

Früher reichte das Verbreitungsgebiet der Jaguare vom Südwesten der USA bis in die Graspampas Argentiniens. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts haben die Großkatzen fast die Hälfte ihrer Reviere verloren. Sie wurden immer tiefer in Dschungelgebiete zurückgedrängt. Heute kommt der Jaguar fast nur noch in Mittel- und Südamerika vor. Wie alle Bestandsangaben zu Wildtieren sind auch die zum Jaguar nur ungefähre Angaben, die zwischen 15.000 und 25.000 Exemplaren liegen, wobei sich die größte Populationsdichte auf das Amazonasbecken und vor allem auf das südlich davon gelegene durch die Unesco zum Welterbe erklärten Pantanal beschränkt, einer der letzten sicheren Rückzugsorte für die einzigen Großkatzen Amerikas. Die Wildkatzen-Schutzorganisation Panthera hat sich zum Ziel gesetzt, die Jaguare vor dem Aussterben zu bewahren, ihre Lebensräume und Wanderungswege zu schützen, aber auch die Legenden, die sich um sie ranken. Alle Jaguarpopulationen in Amerika sind durch Migration miteinander verbunden. Die Raubkatzen durchwandern jedoch nur widerwillig unbekannte Regionen. Umso wichtiger ist es, die Verbindungen zwischen den Kernpopulationen durch Korridore aufrechtzuerhalten und ihren Lebensraum nicht noch mehr zu zerstückeln. Jaguare gelten als gute Indikatoren für ein intaktes Ökosystem.

In Mexiko gibt es derzeit rund 4800 Exemplare der bedrohten Jaguare, wie die Umweltorganisation WWF am 18. Juni 2018 mitteilte. Damit sei die Zahl der Tiere in den vergangenen acht Jahren um 20 Prozent gestiegen. Dies sei ein großer Erfolg für Mexikos Naturschutz. Grund für die Zunahme der Population sei unter anderem die Aufforstung zerstörter Wälder.


RSS