Hören

Unser Gehör ist bereits im Mutterleib voll entwickelt und hört. Ein Leben lang. Unser Hörsinn ist der einzige, der rund um die Uhr ohne Pause im Einsatz ist. Eine wichtige Aufgabe erfüllt er gleich am Anfang unseres Lebens: Er hilft uns, Sprache zu hören, zu verstehen und zu entwickeln.

Kaum jemand macht sich beim HÖREN von Musik oder im Alltag Gedanken darüber, wie vielfältig die Vorgänge sind, die das Sinneserlebnis „Hören“ ermöglichen. Dieser für uns so selbstverständliche Sinn hat sich in der Evolution über lange Zeiträume entwickelt. Anfangs wurden die Hörorgane nicht einmal zum Hören genutzt, sondern hatten eine ganz andere Funktion.

Weil unser Ohr die Laute aus der Umgebung in Signale umsetzt und an das Gehirn weiterleitet, können wir hören. Feinste Knöchelchen im Gehörgang – Hammer, Amboss und Steigbügel – verstärken dabei die eingehende Vibration einer Schallwelle. Die Flüssigkeit der Hörschnecke gerät in Bewegung und „kitzelt“ über Härchen ihrerseits filigrane Zellstrukturen, die Haarsinneszellen. Diese nur wenige Mikrometer großen Sensoren machen aus dem Signal den bioelektrischen Impuls, der ins Gehirn wandert. Hier entsteht dann die eigentliche Hörwahrnehmung.

Alle Geräusche, die wir wahrnehmen, sind Luftdruck-Schwingungen, die auf unser Trommelfell treffen. Das ist der Schall. Je stärker der Druck ist, desto lauter empfinden wir ihn. Die Entfernung und das subjektive Empfinden spielen dabei eine wichtige Rolle. Außerdem wird der Ton umso höher, je häufiger pro Sekunde der Luftdruck schwingt (Hertz). Mit Dezibel (dB) wird der Schalldruck gemessen, der sich am menschlichen Hörvermögen orientiert. Die Hörschwelle beginnt bei 0 dB, das Gehör wird am 85 dB geschädigt, die Schmerzgrenze liegt bei etwa 120 dB. Jeweils 10 dB mehr empfinden wir als Verdoppelung der Lautstärke, sie verändert sich also logarithmisch, nicht linear. Und es kann gut sein, dass wir Geräusche in ähnlicher Lautstärke unterschiedlich empfinden.

3. März: Welttag des Hörens


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