Heuschrecken

Der Ausdruck „HEUSCHRECKE“ ist schon althochdeutsch als hewiscrecko belegt und geht auf das althochdeutsche Verb schrecken „(auf)springen“ zurück. Das Sprungvermögen als auffallendste Eigenschaft steht auch bei anderen Bezeichnungen wie Springschrecken, Springhahn, Grashüpfer, Heuhüpfer oder Heugümper Pate. Heuschrecken kommen weltweit in allen terrestrischen Lebensräumen, mit wenigen Arten auch im Süßwasser, vor. Weltweit sind 27.500 Heuschreckenarten bekannt, vermutlich gibt es aber deutlich mehr. Von den 1082 Heuschreckenarten in Europa sind nach Expertenangaben 25,7 Prozent gefährdet. Viele Arten haben ein äußerst kleines Verbreitungsgebiet; jede Veränderung der Landnutzung kann schnell zum Aussterben von Arten führen. In Deutschland leben nur 80 Heuschreckenarten; die mit etwa fünf Zentimetern größte Heuschreckenart in Deutschland ist das Große Grüne Heupferd. Weil der Lebensraum der Tiere dramatisch schrumpft, werden die Populationen immer kleiner; aufgrund der Klimaveränderung breiten sich zwar wärmeliebende Arten von Süden kommend in Deutschland aus, sodass das Orchester der Heuschrecken zwar vielfältiger, aber dennoch kleiner geworden ist.

Einzigartig im Reich der Insekten sind die artspezifischen Lautäußerungen vieler Heuschrecken. Mit der Vielfalt ihrer „Gesänge“, die von einzelnen Silben über einfache Verse bis zu komplexen mehrteiligen Strophen reichen, übertreffen Heuschrecken selbst die Singzikaden bei weitem. Während Langfühlerheuschrecken dazu ihre Vorderflügel aneinander reiben, streichen Feldheuschrecken ihre Hinterschienen am Vorderflügel. Letztere sind dabei wahre Meister im „Musizieren“, indem sie ganze Strophen in charakteristischer Abfolge erzeugen. Manche Ödlandheuschrecken erzeugen beim Auffliegen mit ihren Flügeln ein laut schnarrendes Geräusch. Dabei zeigen sie die überaus bunten und auffälligen Hinterflügel. Knarrheuschrecken erzeugen dagegen durch ein Aneinanderreiben ihrer Kiefer sehr leise Knirsch- und Knacklaute. Die zarten, kleinen Eichenschrecken schließlich trommeln mit ihren Hinterfüßen auf eine Unterlage, wobei je nach Art dieser Unterlage auch für den Menschen hörbare Geräusche entstehen können.


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