Haut, Hautkontakt

Obgleich wir uns intensiv um die HAUT kümmern, ist uns viel zu wenig bewusst, dass sie nicht nur eine ästhetische, sondern auch vielfältige, ja lebensnotwendige organische Aufgaben hat. Die Haut ist ein Organ wie Herz, Lunge und Leber auch, nur eben nicht kompakt, sondern auf einer Fläche von 1,6 bis zwei Quadratmetern ausgebreitet und damit das größte Organ des menschlichen Körpers. Funktionell ist sie das vielseitigste Organ des menschlichen oder tierischen Organismus. Sie dient der Abgrenzung von Innen und Außen, dem Schutz vor Umwelteinflüssen, der Repräsentation, Kommunikation und Wahrung des inneren Gleichgewichts. Unsere Haut spiegelt wider, wie es uns seelisch geht.

Unsere Haut zeigt Gefühle: Furcht kann Gänsehaut verursachen, wir erblassen vor Schreck oder erröten vor Scham. Auch das Wechselspiel von Körper und Seele zeigt sich besonders deutlich auf unserer Haut – emotionale und psychische Konflikte, die wir nicht verarbeiten, können sie krank machen und sogenannte psychosomatische Beschwerden auslösen. Liebevoller Körperkontakt beruhigt und steht im Ruf, die Abwehrkräfte zu stärken. Durch Berührungen werden das Bindungs- und Wohlfühlhormon Oxytocin und körpereigene Opiate vermehrt ausgeschüttet.  Zudem setzt die Nebennierenrinde deutlich weniger von dem Stresshormon Cortisol frei.

Für Säuglinge ist es lebenswichtig, liebevoll berührt, gestreichelt und gehalten zu werden. Das ist optimal für ihre gedeihliche Entwicklung. Man weiß heute, dass HAUTKONTAKT unerlässlich ist, um eine Bindung an die Mutter und andere enge Bezugspersonen zu entwickeln. Vom ersten Tag an brauchen Kinder Resonanz, sie müssen sich angenommen fühlen. Ohne Zuspruch und Körperkontakt können sie nicht leben. Hautkontakt verschafft einem Kind das Gefühl von Geborgenheit und Liebe und hilft dabei, dass sich das Hirn entwickelt.


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