Gullfoss (Goldener Wasserfall)

Der GULLFOSS (isl. gull = „Gold“, foss = „Wasserfall“) ist einer der schönsten Wasserfälle der Welt und eines der Wahrzeichen Islands. Der Gletscherfluss Hvítá donnert hier mit seinen gewaltigen, beeindruckenden Wassermassen über Steinstufen in eine tiefe Basaltschlucht. Der Wasserfall besteht aus zwei Stufen, von denen die erste elf Meter und die zweite 21 Meter Höhe besitzt. Diese beiden Kaskaden stehen etwa rechtwinklig zueinander. Seinen Namen „Goldener Wasserfall“ hat der Gullfoss von dem Sprühnebel, der ihn bei besonderer Sonneneinstrahlung wie ein Goldregen umgibt.

Dass es diesen Wasserfall noch gibt, ist dem Einsatz von Sigríður Tómasdóttir vom nahegelegenen Hof Brattholt zu verdanken, die um 1920 gegen den Bau eines Elektrizitätswerks am Wasserfall anging. Eine englische Gesellschaft hatte den Wasserfall gepachtet, um einen Staudamm zu errichten und Elektrizität zu erzeugen. Nach jahrelangem Rechtsstreit mit Hilfe des Rechtsanwalts und späteren Präsidenten von Island, Sveinn Björnsson, als alle Anstrengungen hoffnungslos erschienen und Sigríður mit dem Freitod in den Fluten drohte, konnte der Vertrag schließlich aufgrund einer zu spät gezahlten Pacht aufgelöst werden und ging schließlich zurück an den isländischen Staat. Ein Projekt von 1977, das 2444 Gigawattstunden Strom pro Jahr hätte liefern sollen und drei Viertel der Wassermenge abgezweigt hätte, wurde ebenfalls abgelehnt. Seit 1979 steht der Wasserfall unter Naturschutz.


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