Gestein

Das Element Erde verdankt seine Festigkeit den STEINEN. Sie sind aus der Glut des Magmas erstarrt, durch Druck und Hitze umgeformt oder aus dem Kreislauf der Verwitterung abgelagert worden. Auch die Steine unterliegen dem Kreislauf des Werdens und Vergehens. Ständig steigt aus dem flüssigen Erdkern Material nach oben, erstarrt, verwittert, setzt sich ab, gerät unter Druck, wird wieder verflüssigt…und so weiter.

Granit ist vielleicht das bekannteste aller Gesteine. Es entsteht mehrere Kilometer tief in der Erdkruste. Dort kristallisiert flüssiges Magma zu den in Gestalt und Färbung unterschiedlichen Mineralen, die dem Gestein das charakteristische grobkörnige Gefüge verleihen.

US-Forscher haben kürzlich festgestellt, dass in Gestein große Mengen Stickstoff gebunden sind, die durch Verwitterung freigesetzt werden (bisher ging man davon aus, dass das Element, das ständig in Ökosystemen der Erdoberfläche – etwa in Pflanzen und Böden – eingelagert wird, aus der Atmosphäre stammt; sie besteht zu 78 Prozent aus Stickstoff). Ihrer Studie zufolge, die am 6. April 2018 in der Fachzeitschrift Science erschien, setzt Verwitterung pro Jahr weltweit zwischen 19 und 31 Millionen Tonnen Stickstoff frei. Damit würde bis zu 26 Prozent der Stickstoffmenge, die in vorindustrieller Zeit zirkulierte, aus Gestein stammen, schreiben sie. Heute wären es – wegen hoher Stickstoffemissionen durch Verkehr und Industrie – bis zu 16 Prozent. „Unsere Studie zeigt, dass Stickstoffverwitterung eine weltweit bedeutende Quelle von Nährstoffen für Böden und Ökosysteme ist“, wird Houlton in einer Mitteilung seiner Universität zitiert.

Der Steinhaufen – Kleiner Lebensraum von großer Bedeutung: Über Jahrhunderte hinweg haben Menschen mühsam Steine aus Äckern und Weinbergen gelesen und aufgehäuft. Ein Steinhaufe oder Steinriegel bietet mit seinen unterschiedlich großen Hohlräumen und Ritzen einen wertvollen Lebensraum und Schutz für viele Tiere.

Um Gesteine, die aufgrund ihrer geologischen Entstehung und wirtschaftlichen Bedeutung bemerkenswert sind, stärker in das öffentliche Interesse zu rücken, wird seit 2007 von einem Fachkuratorium unter Leitung des Berufsverbands Deutscher Geowissenschaftler e.V. (BDG) das Gestein des Jahres ausgewählt. Gestein des Jahres 2024 ist der Suevit.


RSS