Emiliania huxleyi – eine Mikroalge mit wahrhaft globaler Bedeutung

EMILIANIA HUXLEYI ist eine einzellige Kalkalge und schwebt in den lichtdurchfluteten Schichten aller Weltmeere. Sie kommt von den Polargebieten bis zum Äquator vor und ist eine Schlüsselspezies im Ökosystem Ozean. Umgeben ist sie von 30 winzigen Kalkplatten. Jede hat nur einen Durchmesser von 0,003 Millimetern. Die Kalkplatten sorgen dafür, dass eine Algenblüte auch aus dem Weltraum als milchig-türkise Verfärbung gesehen werden kann. Algenblüten von Emiliania huxleyi können enorme Ausmaße erreichen, angeblich bis zu 100.000 Quadratkilometer. Die Kalkplatten der Abermillionen Einzeller wirken dann wie ein riesiger Spiegel, der das Sonnenlicht zurück in den Weltraum wirft – ein Beitrag zur Kühlung der Erde. Die Alge ist als Primärproduzent nicht nur ein wichtiger Bestandteil des marinen Nahrungsnetzes, sondern sie spielt auch eine bedeutende Rolle im globalen Kohlenstoffkreislauf. Für die Bildung der Kalkschale verwendet Emiliania Kohlenstoff, den sie aus dem Wasser aufnimmt. Die Kalkbildung kann aber auch zur Abgabe von Kohlendioxid an die Atmosphäre führen. Über komplexe Prozesse beeinflusst die Kalkalge maßgeblich die CO2-Aufnahmekapazität der Ozeane und damit unser Klima. Sterben Kalkalgen ab, nehmen sie den Kohlenstoff mit in die Tiefe. Der Kalk reichert sich seit Jahrmillionen am Meeresboden an: Die weißen Klippen von Dover in England oder die Kreidefelsen auf Rügen sind Folge solcher Ablagerungen.


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