Baikalsee – „Heiliges Meer“, „Perle Sibiriens“

Der BAIKALSEE im Süden Sibiriens ist 1642 Meter tief und mehr als 25 Millionen Jahren alt. Er ist damit der tiefste und älteste Süßwassersee der Erde. Er ist so riesig, dass ein Jahr lang alle Flüsse und Ströme auf der Welt zusammenfließen müssten, um seine Wassermenge zu ergeben. Im sibirischen Winter friert er bis zu einen Meter dick zu. Durch seine Größe gleicht er einem Meer, dessen Tiere und Pflanzen vieles über die Evolution des Lebens auf der Erde verraten. Er macht ein Fünftel der nicht gefrorenen Süßwasserreserven der Welt aus und bietet rund 1500 nur dort vorkommenden Pflanzen- und Tierarten eine ökologische Nische. Zu den Geheimnissen des „Heiligen Meeres“ von Sibirien zählt auch die Baikalrobbe. Bis heute weiß niemand, wie ihre Vorfahren aus dem nördlichen Eismeer in den See gelangten und wie sie sich vom Leben im Salzwasser auf ein Leben im Süßwasser umstellen konnten. Den Russen gilt der Baikalsee wegen seiner legendären Schönheit und Unberührtheit als nationales Heiligtum.

„Der Baikalsee hat diese überwältigenden durchschimmernden Eisplatten unter Wasser, die es in der Arktis oder Antarktis nicht gibt. Es war unglaublich schön – eine Unterwasserlandschaft, die anders aussah als alles, was es sonst auf der Welt gibt.“ (Mark Brownlow, Produzent der BBC-Fernsehdokumentation „Planet Erde“, zitiert aus: mobil 10/2006, 57f.)

Heute machen Industrie, Tourismus, Waldbrände und Umweltverschmutzung der Tier- und Pflanzenwelt des Baikalsees immer mehr zu schaffen. An den Zu- und Abflüssen werden Stauseen gebaut, um aus Wasserkraft Energie zu gewinnen.

1996 wurde die Baikal-Region von der Unesco zum Weltnaturerbe erklärt.

 

Film:

  • „Der Baikalsee: Wasser, Eis und mehr“, Regie: Stéphane Bégoin, Frankreich 2014 (Arte)

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