Bärtierchen

Die weltweit mit mehr als 1300 beschriebenen Arten vorkommenden BÄRTIERCHEN, mikroskopisch kleine wirbellose Tiere, auch Tardigraden („Langsame Geher“) genannt (tardus = langsam, gradi = schreiten), weil sie sich langsam, tastend fortbewegen, leben fast überall: im Hochgebirge, in der Tiefsee, in der Antarktis und den Tropen. Sie haben die faszinierende Fähigkeit, einzutrocknen oder zu gefrieren, ohne dabei Schaden zu nehmen. Einem enzymgesteuerten Stoffwechsel ist das eigentlich nicht möglich. Was kann eine Zelle in die Lage versetzen, völlig auszutrocknen oder zu gefrieren, ohne dabei abzusterben? Biologen, Zoologen, Genforscher und Chemiker versuchen seit langem, den kuriosen Überlebens-Mechanismus zu entschlüsseln; bislang ist aber der große Durchbruch ausgeblieben. Die Tardigraden sind evolutionstechnisch betrachtet sehr alte Lebewesen. Neuere Untersuchungen von Mikrofossilien wiesen Tiere aus dem Kambrium nach, die den Tardigraden sehr ähnlich waren.

Amerikanische Forscher haben kürzlich festgestellt, dass Bärtierchen weit mehr fremde DNA in ihrem Genom tragen, als von jedem anderen Tier bekannt ist. Fast ein Sechstel stammt von Bakterien, Pflanzen, Pilzen oder Archaeen.


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