Auwälder – der Dschungel Europas

AUWÄLDER sind der Dschungel Europas. In kaum einem anderen Waldtyp ist die Vielfalt der Pflanzen und Tiere so groß wie in den Überschwemmungszonen von Flüssen und Bächen. Jeden Tag verändern sich die Wasserspiegel im Fluss und in der Aue, ständig verändert das strömende Wasser auf vielfältige Weise die Landschaft. Die Aue atmet mit dem Fluss. Je nachdem, wo und wie lange das Wasser in Teilen der Aue verbleibt, entsteht ein kleinräumiges und dynamisches Mosaik unterschiedlicher Biotope. Auf die Unsicherheit des Lebensraums Aue müssen seine Bewohner eingestellt sein. Doch wer sich dem Wechselspiel des Wassers anpasst, profitiert von den Nährstoffen, die der Fluss in die Aue trägt. Die Wüchsigkeit und Vielfalt der Auwälder symbolisieren die Gunst dieses Lebensraumes.

Viele Auwälder wurden abgeholzt und zu Weideland umgewandelt. Der Wunsch, die Flussläufe zu regulieren und möglichst ganzjährig schiffbar zu machen, hat, vor allem in Mitteleuropa, nur noch Reste des ursprünglichen Auwaldvorkommens übriggelassen. Seitdem die häufigeren und schwereren Flusshochwasser in das Licht der Öffentlichkeit rücken und auf eine Fehlentwicklung im Wasserbau deuten, ist eine Umkehr im Gange: Man renaturiert vor allem kleinere Flussläufe und Flussabschnitte (zum Beispiel Isar, Nationalpark Donau-Auen, ein 9.300 Hektar großer Nationalpark, der sich von Wien bis zur Mündung der March in Niederösterreich an der Staatsgrenze zur Slowakei erstreckt und eine der größten weitgehend intakten Aulandschaften Mitteleuropas darstellt).

Der Nationalpark Unteres Odertal ist Deutschlands einziger Auennationalpark.


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