Andromedagalaxie

Bei dunkler Nacht und guter Sicht erkennt man ein schwach leuchtendes, kleines, längliches Lichtfleckchen im Sternbild der Andromeda. Es handelt sich dabei um den berühmten Andromedanebel. Die Bezeichnung stammt noch aus einer Zeit, als man dieses matte Lichtfleckchen als nebelhaftes Gebilde ansah. Inzwischen weiß man, dass die ANDROMEDAGALAXIE, genauer: die Galaxie M 31, ein gewaltiges linsenförmiges Sternensystem mit einer Billion Sonnen ist, deren Licht zweieinhalb Millionen Jahre zu uns unterwegs ist, das entspricht einer Distanz von 23,65 Trillionen Kilometern. Das Licht, das wir heute sehen, verließ die Sonnen der Andromedagalaxie zur Morgendämmerung der Menschheit. Die Andromedamilchstraße ist das fernste Objekt, das bei guten Beobachtungsbedingungen noch mit bloßen Augen zu sehen ist. Trotz der unvorstellbaren Distanz sprechen die Astronomen von unserer Nachbarmilchstraße. Andere Galaxien vergleichbarer Größe sind noch viel weiter entfernt.

Unsere Nachbargalaxie Andromeda von der Erde aus fotografiert, man sieht den Widerschein von ca. 1 Billion Sternen. Einzeln sichtbare Sterne gehören zu unserer Heimatgalaxie, der Milchstraße; größere Objekte sind ferne Galaxien. Die Andromeda-Galaxie ähnelt der Milchstraße. Unser Sonnensystem befindet sich in einem der äußeren Spiralarme. Die Milchstraße selbst können wir nicht von Ferne sehen, wir sitzen ja mittendrin.
So faszinierend schön würden wir den Himmel über uns sehen, wenn unsere Augen auf geringste Lichtreize reagieren könnten. Doch noch nicht einmal die sensibelsten Fotosensoren können das. Deshalb addiert man in der Astrofotografie mittels einer Bildsoftware die Lichtimpulse zahlloser Aufnahmen des gleichen Objekts übereinander, was dann ein derart deutliches Bild ergibt. 
Mit bloßen Augen sieht man ja nur einen ganz kleinen Lichtkleks: das unmittelbare Zentrum der Galaxie. Aber: „In Wirklichkeit erstreckt sie sich über ein Gebiet von 180 Bogenminuten, das ist die sechsfache Ausdehnung des Vollmondes!“ So ein Riesending würden wir also am Himmel sehen, nur eben ist es für uns zu lichtschwach. Da fällt einem Matthias Claudius ein: „weil unsre Augen sie nicht sehn…“ (Klaus Simon)


RSS