Alt- und Totholz – voller Leben

Als artenreiche Trittsteine im Biotopverbund gelten URALTBÄUME UND TOTHOLZ. Totholz nennt man durch Krankheit abgestorbene, überalterte oder vom Sturm entwurzelte Bäume und abgeworfene Äste. In einem naturbelassenen Wald liegt der Anteil an Totholz bei bis zu 30 Prozent (in einem Wirtschaftswald ist es nur ein geringer einstelliger Prozentsatz). Naturwälder beherbergen 50 bis 300 Kubikmeter liegendes und stehendes Totholz je Hektar. Dieses Holz ist für die Natur äußerst wichtig. Es bietet Lebensraum für Insekten, Mäuse, Fledermäuse und höhlenbrütende Vögel wie Specht, Kleiber, Star, Meise, Feldsperling, Gartenrotschwanz oder Trauerschnäpper. Totholz wird durch eine unglaubliche Vielzahl von Organismen zersetzt und letztlich zu wertvollem Humus. Neben mikroskopisch kleinen Organismen sind es vor allem Pilze und Insekten (hauptsächlich Käfer), die daran beteiligt sind. Allein 1300 Käfer- und 1500 Großpilzarten haben sich auf abgestorbene Äste, hohe Stämme oder modrige Wurzelstöcke spezialisiert. Je nach Standort und Lage entsteht eine spezifische Lebensgemeinschaft. Ein Mangel an Totholz bedeutet Lebensraum- und Nahrungsverlust zahlreicher Totholzbesiedler und letztlich auch eine Verarmung des Waldbodens.

Forschungen haben gezeigt, dass es weniger auf die Menge des im Wald belassenen Totholzes ankommt – viel wichtiger ist die Vielfalt: Es braucht Holz verschiedener Baumarten mit unterschiedlichen Durchmessern und Zersetzungsstadien, und das an möglichst unterschiedlichen Standorten.


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