Der Skandal des Reichtums: 21./22. KW
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Selig sind die, die nicht mehr haben, als sie wirklich brauchen,
denn ihrer ist das Reich Gottes.
Leichter geht ein Kamel durch ein Nadelöhr,
als dass ein Reicher ins Reich Gottes kommt.
Jesus von Nazaret
In einer Welt, die nach den Spielregeln des Reiches Gottes eingerichtet ist,
in einer Welt, in der die Menschen weltverbunden leben,
steht jedem Menschen zur Verfügung, was er zum Leben braucht – nicht weniger, aber auch nicht mehr.
Es ist eine Welt, in der niemand mehr arm zu sein braucht und in der niemand mehr reich sein möchte.
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Zum Börsenschluss am Freitag, 26. Mai 2023
Alle aber, die gläubig geworden waren, waren beieinander und hatten alle Dinge gemeinsam (et habebant omnia communia). Sie verkauften Güter und Habe und teilten sie aus unter alle, je nachdem es einer nötig hatte.
Apostelgeschichte 2,44–45
Reiche haben eine besonders schlechte Klimabilanz – und laut einer Studie wenig Einsicht.
Informationen zur Gesamtthematik finden Sie hier.
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Zum Börsenschluss am Freitag, 19. Mai 2023
Der Buchdrucker und Buchführer Hans Hergot, der am 20. Mai 1527 auf dem Leipziger Marktplatz hingerichtet wurde, gilt als Autor der von Thomas Müntzer, den Ideen Sebastian Francks und der Täuferbewegung beeinflussten sozialutopischen Schrift „Von der newen Wandlung eynes Christlichen Lebens“, die im Jahr 1527 anonym erschienen ist. In dieser Schrift wird eine universale christliche Gemeinschaft entworfen. Darin heißt es:
„Und es werden die leutte alle erbeyten, ynn gemeyn, eyn ytzlicher wo zu er geschickt ist und was er kan, und alle dinge werden ynn gemeynen brauch komen, so das es keyner besser haben wird denn der ander.“
Laut Geschäftsbericht der Lufthansa hat der Vorstandsvorsitzende Carsten Spohr für 2022 eine Zielgesamtvergütung von 4,9 Millionen Euro erhalten. Für ordentliche Vorstandsmitglieder wurden 2,6 Millionen Euro genannt. Das neue vorgeschlagene Vergütungssystem sieht für den Vorstandsvorsitzenden für 2023 ein Höchstsalär von elf Millionen Euro vor, die neue Obergrenze für herausgehobene Vorstandsmitglieder soll künftig 6,5 Millionen Euro betragen.
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Zum Börsenschluss am Freitag, 12. Mai 2023
„Die Armut der vielen ist der Reichtum der wenigen.“
Slogan der Blockupy-Bewegung (die ersten Aktionstage von Blockupy vom 16. bis 19. Mai 2012 standen unter dem Motto „Europäische Aktionstage: Besetzen, Blockieren, Demonstrieren“)
Wie das Statistische Bundesamt am 8. Mai 2023 mitteilte, hatten gut 27.400 aller in Deutschland erfassten lohn- und einkommensteuerpflichtigen Personen im Jahr 2019 Einkünfte von mindestens einer Million Euro. Das waren 4,6 Prozent beziehungsweise knapp 1.200 Einkommensmillionär:innen mehr als im Jahr 2018. Im Bundesdurchschnitt verdienten sie 2,7 Millionen Euro (2018: 2,6 Millionen Euro).
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Zum Börsenschluss am Freitag, 5. Mai 2023
„Verschämte Armut ist längst zur Kehrseite unverschämten Reichtums geworden.“
Aus dem 1.-Mai-Aufruf des Deutschen Gewerkschaftsbundes im Jahr 2006
Laut einer am 24. April 2023 veröffentlichten Studie der Bundesbank gehörte im Jahr 2021 den reichsten zehn Prozent der privaten Haushalte in Deutschland etwa 56 Prozent des gesamten Nettovermögens. Dazu zählen Haushalte, die im Jahr 2021 mindestens 725.900 Euro Nettovermögen besaßen.
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Zum Börsenschluss am Freitag, 28. April 2023
Wir Arbeiter sind endlich müde, für die Faulenzer zu arbeiten, in Entbehrung zu leiden, während andere im Überfluss schwelgen. (…) Wir wollen frei werden und wollen, dass alle Menschen so leben wie wir, dass keiner besser und keiner schlechter bedacht werde als der andere, sondern sich alle in die gesamten Lasten, Mühen, Freuden und Genüsse teilen, das heißt in Gemeinschaft leben.
Aus der Erklärung des „Bundes der Gerechten“, eines Vorläufers und der Keimzelle der späteren sozialistischen und kommunistischen Parteien Europas und der Welt (der „Bund der Gerechten“ ging 1836 auf Initiative des Schneidergesellen und ersten deutschen Theoretikers des Kommunismus, Wilhelm Weitling, in Paris aus dem dort schon seit 1834 bestehenden Bund der Geächteten hervor)
„Wenn in Deutschland Verteilungsfragen diskutiert werden, geht es zumeist um die Einkommensverteilung, und hier wird schnell Entwarnung gegeben, bewegt sich diese doch im europäischen Mittelfeld. Ganz anders sieht es bei der immensen Konzentration von Vermögen aus, die in Deutschland Spitzenwerte erzielt: Während die untere Hälfte der Bevölkerung so gut wie nichts besitzt, verfügt das reichste eine Prozent über ein Drittel der Vermögenswerte. Geht es um Umverteilung, geraten die Einkommenssteuersätze in den Blick, während Vermögen und Erbschaften gedeihen und wachsen.“
Aus: „Tag für Tag enteignet“. Ein Gastbeitrag von Silke van Dyk, Frankfurter Rundschau vom 18. April 2023
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Zum 25. April 2023
Wir müssen ein neues System schaffen, das die Harmonie mit der Natur und zwischen den Menschen wiederherstellt. Gleichgewicht mit der Natur kann es nur geben, wenn es Gleichheit zwischen den Menschen gibt.
Aus der Erklärung der Weltkonferenz über den Klimawandel und die Rechte der Mutter Erde vom 20. bis 22. April 2010 in Cochabamba (Bolivien)
Dienstag, 25. April, 19:30 Uhr, Deutschlandfunk Kultur: Wie Ungleichheit die Umweltkrise verschärft. Die superreichen Klimasünder. Von Kristin Langen und Leonie Sontheimer
Reiche verbrauchen mehr Energie und Rohstoffe und belasten dadurch das Klima viel stärker als Arme. Was folgt daraus für den Klimaschutz?
Die Klimakrise ist von Menschen verursacht, aber manche tragen mehr zur Erderhitzung bei als andere. Große Wohnungen, teure Fernflüge, schwere Autos – Wohlhabende verbrauchen mehr Energie, Benzin und Rohstoffe als arme Menschen und belasten dadurch auch das Klima besonders stark. Das reichste Prozent der Deutschen emittiert pro Kopf durchschnittlich 200 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr, mehr als zwanzigmal so viel wie der Durchschnitt der unteren 50 Prozent. Wie ist diese Ungleichheit zu erklären? Und was bedeutet das für den Klimaschutz? Höhere CO2-Steuern für Reiche? Mehr Umverteilung?
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Zum Börsenschluss am Donnerstag, 6. April 2023
Dem Revolutionär Jesus zum Geburtstag
Zweitausend Jahre sind es fast,
seit du die Welt verlassen hast,
du Opferlamm des Lebens!
Du gabst den Armen ihren Gott.
Du littest durch der Reichen Spott.
Du tatest es vergebens!
Du sahst Gewalt und Polizei.
Du wolltest alle Menschen frei
und Frieden auf der Erde.
Du wusstest, wie das Elend tut,
und wolltest alle Menschen gut,
damit es schöner werde!
Du warst ein Revolutionär
und machtest dir das Leben schwer
mit Schiebern und Gelehrten.
Du hast die Freiheit stets beschützt
und doch den Menschen nichts genützt.
Du kamst an die Verkehrten!
Du kämpftest tapfer gegen sie
und gegen Staat und Industrie
und die gesamte Meute.
Bis man an dir, weil nichts verfing,
Justizmord, kurzerhand, beging.
Es war genau wie heute.
Die Menschen wurden nicht gescheit.
Am wenigsten die Christenheit,
trotz allem Händefalten.
Du hattest sie vergeblich lieb.
Du starbst umsonst. Und alles blieb
beim Alten.
Erich Kästner (1899–1974, deutscher Schriftsteller, Publizist, Drehbuchautor und Verfasser von Texten für das Kabarett), in: Ein Mann gibt Auskunft (1930)
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Zum Börsenschluss am Freitag, 31. März 2023
Das Privateigentum ist für niemand ein unbedingtes und unumschränktes Recht. Niemand ist befugt, seinen Überfluss ausschließlich sich selbst vorzubehalten, wo andern das Notwendigste fehlt.
Papst Paul VI., Enzyklika „Populorum progressio“ (Über die Entwicklung der Völker) vom 26. März 1967 (Nr. 23)
„In Sydney steht ein Anwesen zum Verkauf, das George V. vor seiner Zeit als britischer König als Residenz nutzte. (…) Das Herrenhaus sitzt auf einem prächtigen Anwesen, das sich über 1970 Quadratmeter erstreckt (…) Im Inneren ist das ‚Jenner House‘ mit sechs Schlafzimmern und sechs Badezimmern aus Marmor ausgestattet. Der Flügel mit dem Hauptschlafzimmer umfasst ein 25 Quadratmeter großes Ankleidezimmer und eine großzügige Master-Lounge, die durch französische Türen auf eine Veranda mit Hafenblick führt.“
Aus dem Artikel „Leben wie einst ein Prinz“ von Barbara Barkhausen in der Frankfurter Rundschau vom 27. März 2023
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Zum Börsenschluss am Freitag, 24. März 2023
Trotz einiger Hoffnungsschimmer waren wir mit todbringenden Kräften konfrontiert, die die Weltordnung erschüttern und vielen Menschen Leid bringen. Wir mussten klar erkennen, dass die schockierende Anhäufung von Reichtum durch ein einziges globales Finanzsystem einige wenige Menschen sehr reich und sehr viele sehr arm macht. Dies ist die Grundursache für viele der derzeitigen Kriege und Konflikte, für die Umweltzerstörung und das Leid. Uns ist bewusst, dass die Menschen am Rand der Gesellschaft die schwerste Last tragen. Das weltweite imperiale System hat den Finanzmarkt zu einem Götzen unserer Zeit gemacht und die Kulturen der Vorherrschaft und der Diskriminierung gestärkt, die immer noch Millionen von Menschen gesellschaftlich marginalisieren und ausschließen und sie so verwundbar und anfällig für Ausbeutung machen.
Aus dem „Aufruf von Arusha“, den die Teilnehmenden der Konferenz für Weltmission und Evangelisation (CWME) des Ökumenischen Rates der Kirchen (ÖRK) in Arusha (Tansania) am 13. März 2018, dem letzten Tag der Konferenz, verfasst und verkündet haben
„Allein in Thüringen bewirtschaften Agrarholdings bereits 37 Prozent der gesamten Agrarflächen.“ „Die Industrialisierung der Landwirtschaft schreitet voran, Jobs und damit Zukunftsperspektiven gehen verloren. Gewinne fließen ab – aus ländlichen Regionen hin zu Konzernzentralen. Fakt ist: Landgrabbing verstärkt die ungerechte Vermögensverteilung.“
Aus dem Artikel „Bodenlos und unfair. Warum Landgrabbing gestoppt werden muss“ von Wiebke Johanning in der Frankfurter Rundschau vom 17. März 2023
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Zum Börsenschluss am Freitag, 17. März 2023
Anders handeln geht nicht ohne anders zu denken!
Das Überflüssige der Reichen ist das Notwendige der Armen;
überflüssiger Besitz ist fremder Besitz.
Misereor-Fastenkalender 2012 (zum 18. März)
Die DZ Bank schätzt in einer am 16. März 2023 veröffentlichten Studie, dass die 100 größten deutschen Börsenunternehmen für das abgelaufene Geschäftsjahr voraussichtlich Dividenden von insgesamt rund 62 Milliarden Euro ausschütten dürften – ein neuer Rekord und eine Steigerung von rund zehn Prozent gemessen am Vorjahr. An erster Stelle liege wie im letzten Jahr die Mercedes-Benz Group mit einer Gewinnausschüttung von 5,6 Milliarden Euro, gefolgt von BMW mit einer Gewinnausschüttung von 5,1 Milliarden Euro und dem Versicherungskonzern Allianz mit einer Gewinnausschüttung von 4,6 Milliarden Euro.
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Zum Börsenschluss am Freitag, 3. März 2023
„Nicht nur Armut, auch Reichtum muss ein Thema der politischen Debatte sein.“
Aus dem unter dem Titel „Für eine Zukunft in Solidarität und Gerechtigkeit“ am 28. Februar 1997 veröffentlichten „Wort des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Deutschen Bischofskonferenz zur wirtschaftlichen und sozialen Lage in Deutschland“ (Sozialwort); Nr. 24 und 220
Die deutschen Autohersteller Mercedes-Benz, BMW, Audi und Porsche haben im Jahr 2022 Rekordgewinne erzielt, wobei Mercedes-Benz das Rekordergebnis des Jahres 2021 vor Steuern und Zinsen mit 20,5 Milliarden Euro um 28 Prozent übertroffen hat, wovon die Aktionäre mit einer Rekorddividende von 5,20 Euro je Aktie profitieren werden.
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Zum Börsenschluss am Freitag, 24. Februar 2023
Selig seid ihr, wenn ihr einfach lebt.
Selig seid ihr, wenn ihr Unrecht spürt.
Erster und letzter Vers des Liedes „Selig seid ihr“ von Friedrich Karl Barth und Peter Horst (1979)
Frank-Thomas Wenzel, Luxusfirmen geht es gut, in: Frankfurter Rundschau vom 18./19. Februar 2023
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Zum Börsenschluss am Freitag, 17. Februar 2023
Auf unserem Planeten häuft sich unglaublicher Reichtum an. Finanzoligarchien beherrschen unsere Welt. Deren wirtschaftliche, politische, militärische, ideologische Macht ist größer, als sie je ein König, ein Papst oder ein Kaiser gehabt hat. Unglaubliche Reichtümer in ganz wenigen Händen. Gleichzeitig türmen sich auf der südlichen Erdkugel die Leichenberge auf. Alle fünf Sekunden verhungert ein Kind. Da stimmt etwas nicht. Das war mein Credo.
Der Soziologe, Politiker und Autor Jean Ziegler im Magazin eve (4.2015)
Das Quintett der fünf großen westlichen Öl- und Gas-Multis hat im Jahr 2022 gigantische Gewinne eingefahren:
Der größte US-Ölkonzern Exxon erzielte im Jahr 2022 einen Nettogewinn von knapp 56 Milliarden US-Dollar (52,5 Milliarden Euro) – rund 140 Prozent mehr als im Vorjahr und das höchste Ergebnis in der mehr als 140-jährigen Geschichte des Unternehmens.
Der US-amerikanische Ölkonzern Chevron verzeichnete im vergangenen Jahr den höchsten Gewinn seiner Geschichte. Der Überschuss lag mit rund 35,5 Milliarden US-Dollar (32,6 Milliarden Euro) mehr als doppelt so hoch wie im Vorjahr, wie der Öl- und Gaskonzern am 27. Januar 2023 mitteilte.
Der britische Ölmulti BP konnte seinen Profit im vergangenen Jahr im Vergleich zum Jahr 2021 auf 27,6 Milliarden US-Dollar (25,8 Milliarden Euro) mehr als verdoppeln.
Die Gewinne des britischen Ölkonzerns Shell haben sich im Jahr 2022 dank hoher Öl- und Gaspreise gegenüber dem Vorjahr mehr als verdoppelt. Das Unternehmen wies am 3. Februar 2023 einen Jahresüberschluss von 42,3 Milliarden US-Dollar (38,4 Milliarden Euro) aus.
Bereinigt um Sondereffekte konnte auch der französische Energiekonzern TotalEnergies seinen Gewinn im Jahr 2022 verdoppeln: auf den Rekordwert von 36,2 Milliarden US-Dollar (33,9 Milliarden Euro).
Wie aus dem Bericht “Survival of the Richest” (Überleben der Reichsten) hervorgeht, den die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam am 16. Januar 2023 vorgelegt hat, ist der Reichtum der Milliardär:innen im Jahr 2022 durch den rasanten Anstieg der Gewinne im Lebensmittel- und Energiebereich sprunghaft angestiegen. Demzufolge haben 95 Lebensmittel- und Energiekonzerne ihre Gewinne im Jahr 2022 mehr als verdoppelt. Sie erzielten 306 Milliarden US-Dollar an Übergewinnen und schütteten 257 Milliarden US-Dollar (84 Prozent) davon an Aktionär:innen aus.
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Zum Börsenschluss am Freitag, 10. Februar 2023
Putemus nos ad contionem vocatos: lex de abolendis divitis fertur.
Lass uns annehmen, wir seien zu einer Volksversammlung einberufen: ein Gesetz über die Abschaffung des Reichtums wird eingebracht.
Lucius Annaeus Seneca (4 v.Chr.–65 n.Chr., römischer Philosoph und Schriftsteller), Epistulae morales 87,41
Wie aus dem Bericht “Survival of the Richest” (Überleben der Reichsten) hervorgeht, den die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam am 16. Januar 2023 vorgelegt hat, ist das Gesamtvermögen aller Milliardär*innen in den Jahren der Pandemie- und Lebenshaltungskostenkrise im Durchschnitt täglich um 2,7 Milliarden US-Dollar gestiegen.
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Zum Börsenschluss am Freitag, 3. Februar 2023
The earth provides enough to satisfy every man’s needs, but not every man’s greed.
Die Erde bietet genug, um jedermanns Bedürfnisse zu befriedigen, aber nicht jedermanns Gier.
Mohandas Karamchand Gandhi (* 1869, + 30. Januar 1948, indischer Rechtsanwalt, Widerstandskämpfer, Pazifist)
Die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam hat berechnet, dass von dem gesamten Vermögenszuwachs, der zwischen 2020 und 2021 in Deutschland erwirtschaftet wurde, 81 Prozent an das reichste Prozent gingen, während die restlichen 99 Prozent der Bevölkerung nur 19 Prozent des Vermögenszuwachses erhielten.
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Zum Börsenschluss am Freitag, 27. Januar 2023
„Für eine gerechte Welt. Ohne Armut.“ Und ohne Reichtum.
Von uns ergänztes Motto von Oxfam Deutschland
Wie aus dem Bericht “Survival of the Richest” (Überleben der Reichsten) hervorgeht, den die Nothilfe- und Entwicklungsorganisation Oxfam am 16. Januar 2023 anlässlich des Weltwirtschaftsforums in Davos vorgelegt hat, hat das reichste Prozent der Weltbevölkerung zwischen 2020 und 2021 knapp zwei Drittel des gesamten Vermögenszuwachses auf der Erde vereinnahmt, während sich 99 Prozent den Rest teilen. Dieses eine Prozent besitzt demnach inzwischen 45,6 Prozent des gesamten Weltvermögens.
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Zum Börsenschluss am Freitag, 20. Januar 2023
Oh Lord, won’t you buy me a Mercedes Benz?
My friends all drive Porsches, I must make amends
Worked hard all my lifetime, no help from my friends
So Lord, won’t you buy me a Mercedes Benz?
O Herr, willst du mir nicht einen Mercedes Benz kaufen?
Meine Freunde fahren alle Porsches, ich muss diese Scharte auswetzen.
Habe mein Leben lang hart gearbeitet, keine Hilfe von meinen Freunden erhalten.
Also Herr, willst du mir nicht einen Mercedes Benz kaufen?
Janis Joplin (19. Januar 1943 [gestern vor 80 Jahren] – 4. Oktober 1970, US-amerikanische Rock- und Bluessängerin)
Die BMW-Tochter Rolls-Royce hat im vergangenen Jahr so viele Autos ausgeliefert wie nie zuvor: 6.021 Fahrzeug, noch einmal acht Prozent mehr als im Rekordjahr 2021, wie das Unternehmen am 9. Januar 2023 mitteilte. Die Autos seien an Kundinnen und Kunden in rund 50 Ländern gegangen.
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Zum Börsenschluss am Freitag, 13. Januar 2023
Damit jeder seinen Wunsch nach Anerkennung entfalten kann, indem er sich in prosozialen Tätigkeiten, zum Wohle der Gesellschaft, betätigt, muss man ein neues Regelwerk einführen, das zunächst einmal das Profitstreben um seiner selbst willen verbietet und folglich den daraus resultierenden extremen Reichtum, der aus Hybris angehäuft wird, unter Verleugnung der gemeinsamen Natürlichkeit, der gemeinsamen Menschheit und der gemeinsamen Sozialität.
Die konvivialistische Internationale, Das zweite konvivialistische Manifest. Für eine post-neoliberale Welt, Bielefeld 2020, S. 89
Wie Janine Wissler, Parteivorsitzende der Partei DIE LINKE, der Deutschen Presse-Agentur mitteilte, haben die Vorstände der im deutschen Leitindex Dax gelisteten Börsenunternehmen bereits am 5. Januar 2023 so viel verdient wie Durchschnittsverdienende im ganzen Jahr. Laut Statistischem Bundesamt haben Vollzeitbeschäftigte im Jahr 2021 durchschnittlich 49.200 Euro pro Jahr verdient, die Dax-Vorstände im Durchschnitt 3,9 Millionen Euro (diesen Wert zieht die Linke aus Berechnungen der Technischen Universität München und der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, die im September 2022 veröffentlicht wurden). Damit haben die Dax-Vorstände rechnerisch nach 4,61 Tagen mit den Durchschnittsverdienenden gleichgezogen.
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Zum Börsenschluss am Freitag, 6. Januar 2023
Um zweierlei bitte ich dich,
versag es mir nicht, bevor ich sterbe:
Falschheit und Lügenwort halt fern von mir;
gib mir weder Armut noch Reichtum.
Sprüche 30,7–8a
„CR7 unterschreibt den größten Sport-Vertrag der Geschichte und kassiert 500 Millionen Euro für zweieinhalb Jahre“, titelte die portugiesische Sportzeitung „A Bola“ am 31. Dezember 2022 – 386 Euro pro Minute, rund eine halbe Million pro Tag. Die Rede ist von dem portugiesischen Superstar Cristiano Ronaldo, der ab Januar 2023 seine Karriere bei dem saudi-arabischen Fußballverein Al-Nassr in Riad ausklingen lässt.
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Beispiele für das Vorjahr finden Sie hier.