Zum 24. Dezember 1979

Rudi Dutschke, Symbolfigur der Studentenrevolte 1967/68 in West-Berlin und der Bundesrepublik, stirbt an den Spätfolgen des Attentats am 11. April 1968.

Am 3. Januar 1980 wurde Rudi Dutschke auf dem St.-Annen-Kirchhof in Berlin-Dahlem feierlich beigesetzt. Weil dort zunächst kein Grabplatz frei war, hatte der Theologe Martin Niemöller ihm sein Grab überlassen. Helmut Gollwitzer hielt die Traueransprache.

Zitate von Rudi Dutschke:

Wir können eine Welt gestalten,
wie sie die Welt noch nie gesehen hat,
eine Welt, die sich auszeichnet,
keinen Krieg mehr zu kennen,
keinen Hunger mehr zu haben,
und zwar in der ganzen Welt.
Das ist unsere geschichtliche Möglichkeit.

(Von Gretchen Dutschke am 50. Jahrestag des Attentats auf Rudi Dutschke am 11. April 1968 rezitiert)

Am 20. März 1963, einem Karfreitag, schrieb Rudi Dutschke in sein Tagebuch:

In diesen Stunden verschied keuchend im Morgenlande der Welt größter Revolutionär – Jesus Christus. Die nichtwissende Konterrevolution schlug ihn ans Kreuz. Christus zeigt allen Menschen einen Weg zum Selbst. Diese Gewinnung der inneren Freiheit ist für mich allerdings nicht zu trennen von der Gewinnung eines Höchstmaßes an äußerer Freiheit, die gleichermaßen und vielleicht noch mehr erkämpft sein will. Den Ausspruch Jesu: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“ kann ich nur immanent versehen. Natürlich, die Welt, in der Jesus wirklich lebte und arbeitete, war noch nicht die neue Wirklichkeit. Diese galt und gilt es noch zu schaffen, eine Hic-et-nunc-Aufgabe der Menschheit.

In einer Rede auf dem Vietnamkongress am 17. Februar 1968 an der TU Berlin:

Revolutionäre sind keine Illusionisten, sie sind dialektische Realisten, die fähig sind, die Realität in ihrem Widerspruch zu begreifen, sich nicht den Tatsachen anzupassen, sondern die Tatsachen als Ausgangspunkt des revolutionären Interesses zu nehmen.

 

Literatur:

Medien:

  • Die Stimme der Revolution. Rudi Dutschke in zwölf Originalaufnahmen, CD-Box, Ousia Lesekreis Verlag, Seedorf 2021

 


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