Matthäus 12,28 / Lukas 11,20

Das hier mit „erreichen“ übersetzte Verb heißt klassisch „zuvorkommen“, „voraussein“, im neutestamentlichen Griechisch und in der Septuaginta auch „ankommen“, „erreichen“, „hingelangen zu“, „sich erstrecken bis“. Sein Proprium ist, dass das Ziel erreicht ist, also nicht: nur beinahe erreicht ist. Wenn das Subjekt ein Raumbegriff ist, der sich nicht bewegen kann, könnte man es auch mit „sich erstrecken bis“ wiedergeben. (Ulrich Luz, Das Evangelium nach Matthäus)

Dieses Jesuswort ist einer der stärksten Belege für seine Botschaft von der Präsenz des Reiches Gottes. Angesichts dessen, der in der Vollmacht der Reich-Gottes-Verbundenheit auftritt und aus ihr heraus handelt, verliert das Dämonische seine Kraft und verflüchtigt sich. „Dämonen“, sich machtvoll gebärdende, jedoch zutiefst entfremdende Zusammenhänge haben keine Chance mehr. Wer solches erlebt, gerät damit unmittelbar in den Reich-Gottes-Zusammenhang hinein, kann sich ihm nicht mehr entziehen.


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