Zum 14. März 2018

Marielle Franco engagierte sich auch gegen Polizeigewalt und kritisierte die paramilitärischen Milizen. Sie hatte sich für sexuelle Minderheiten stark gemacht und auf außergerichtliche Hinrichtungen und andere Menschenrechtsverletzungen hingewiesen, die von sogenannten Sicherheitskräften verübt wurden. Die Schwarze Brasilianerin galt als Hoffnungsträgerin, als Stimme einer neuen Generation.

Posthum wurde aus der nur regional bekannten Politikerin eine im ganzen Land verehrte Märtyrerin. Nach dem Mord gab es Demonstrationen und Mahnwachen rund um die Welt, in New York, Rom, Berlin und Sydney.

Am 31. Oktober 2024 verurteilte ein Schwurgericht in Rio de Janeiro die ehemaligen Militärpolizisten Ronnie Lessa, der die tödlichen Schüsse abgegeben hatte, und Élcio Queiroz, der den Wagen steuerte, zu langjährigen Haftstrafen. Beide hatten die Tat gestanden. Den mutmaßlichen Auftraggebern des Mordes soll getrennt der Prozess gemacht werden.
Am 13. Mai 2025 beantragte die Staatsanwaltschaft eine lebenslange Haftstrafe für den ehemaligen Abgeordneten des Nationalkongresses, Chiquinho Brazão, sowie seinen Bruder, Ex-Mitglied des Rechnungshofes, Domingos Brazão. Sie hält die Brüder für die Drahtzieher der Ermordung der Linkspolitikerin.


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